Tuesday, 18 February 2020

Ein Blick über die Schultern: So arbeitet Josef Dabernig

Unic
Diversity & InclusionCommunityEmployer BrandingInterview

Nadine Schlegel am 18. Februar 2020 Es sind die Menschen, die Unic ausmachen und vorantreiben. Die Rubrik „Blick über die Schultern“ gibt einen Einblick, was unsere Expertinnen und Experten auszeichnet. Sie stellen nicht nur ihr Fachgebiet vor, sondern zeigen uns ihre ganz persönlichen Perspektiven und erzählen uns, was sie antreibt und was sie fasziniert.

Das ist Josef Dabernig, Senior Consultant Drupal

Josef Dabernig ist bei Unic als Senior Consultant für Drupal-Projekte in verschiedenen Rollen tätig. Er arbeitet seit Anfang 2019 in einem Teilzeitarbeitspensum von 80% bei uns. Neben der Arbeit verbringt er viel Zeit mit seiner Familie und engagiert sich stark in der Drupal-Community und für die Themen Diversity & Inclusion.

Josef Dabernig, Senior Consultant bei Unic

Über Herausforderungen von Beruf und Familie

Josef, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist in aller Munde. Wie habt ihr euch in der Familie organisiert?

Für meine Partnerin und mich ist es wichtig, dass wir beide sowohl Zeit für die Betreuung unserer Tochter als auch für die persönliche berufliche Entwicklung haben. Ich habe bereits vor der Gründung unserer Familie mein Arbeitspensum auf 80% reduziert, um Zeit für eigene Projekte wie bspw. Radfahren quer durch die Alpen zu haben. Deshalb war der Übergang zur gleichwertigen Aufteilung mit je 70% Arbeitspensum und anderthalb Tagen für die Betreuung unserer Tochter relativ gut umsetzbar. Kürzlich habe ich mein Pensum wieder auf 80% erhöht und unsere Tochter verbringt nun 3 Tage der Woche in der Kita. Unterdessen haben wir uns alle an diesen Alltag gewöhnt, und ich bin sehr froh, dass wir dieses Modell gewählt haben.

Teilzeitarbeit ist heute bei vielen Unternehmen möglich. Aus meiner Erfahrung benötigt es aber noch weitere Rahmenbedingungen. Welches sind deine Erfahrungen?

Zum Glück gibt es immer mehr Unternehmen, welche Teilzeitarbeit fördern. Dies ist aus meiner Sicht ein Gewinn für alle Beteiligten. In meinem damaligen Team war ich der erste Teilzeitmitarbeiter und bin extrem dankbar, dass ich dieses Modell ausprobieren konnte. Dies bedeutete einen Umstellungsprozess für alle Involvierten. Mittlerweise bin ich Teil eines Teams, in dem Teilzeitarbeit von mehreren in Anspruch genommen wird, somit fühlt es sich “normal” an. Flexible und selbstbestimmte Arbeitszeiten fördern aus meiner Sicht die Möglichkeit für Teilzeitarbeit. Im Team stimmen wir uns ab, damit wir wichtige Themen gemeinsam besprechen können, aber die zeitliche Planung und Umsetzung der Arbeiten verantwortet jede und jeder selbst.

Nicht nur für Beruf und Familie brennt deine Leidenschaft. Du engagierst dich stark in verschiedenen Communities (Drupal, etc.) Warum ist dir dieses Mitwirken wichtig?

Gesellschaftsthemen sowie die Zusammenarbeit mit Menschen aus unterschiedlichsten Fachbereichen und kulturellen Hintergründen motivieren mich. Im Bereich Free and Open Source konnte ich mich in diesen Bereichen ständig weiterentwickeln. Meine Vortragsreisen in Zentralamerika, mein Studium und meine Arbeit am Open Source Content-Management-System und Framework Drupal haben mir vielschichtige Perspektiven und Möglichkeiten eröffnet. Drupal ist eine weltweite Community, welche das Framework weiterentwickelt und von der wir in der täglichen Arbeit für unsere Kunden profitieren. Dass wir hier unseren Teil zurückgeben, ist für mich das Minimum. Das Konzept Free and Open Source Software funktioniert als Multiplikator. Software und Gedankengut sind mit den heutigen Tools frei zugänglich. Dadurch entsteht Mehrwert für alle Beteiligten. Erfahrungen und Know-how werden in der Community offen geteilt und die Bausteine werden stetig weiter entwickelt. Unsere Kunden profitieren damit von besseren Lösungen mit mehr Stabilität und geringeren Wartungskosten.

Wie nimmst du Unic als Arbeitgeberin in Bezug auf Community-Arbeit war?

Unic fördert unser Engagement in der Community: Mit Drupal-Experten von Unic war ich bereits 2015 am ersten Drupal Global Sprint Weekend in Zürich. Dieses Jahr haben wir mehrere Splash Awards gewonnen, unter anderem auch wegen der guten Wertung im Bereich Contribution. Das ganze Team war an der DrupalCon Amsterdam und wir erweitern kontinuierlich unser Repertoire an Contributions für Drupal. Unic ist aber auch neben Drupal in verschiedenen Communities aktiv. Unic unterstützt die Front Conference Zurich als Partner und hat viel im Bereich Accessibility geleistet. Auch im Bereich Responsive Organisation sind wir Vorreiter und geben unsere Erfahrungen mit Holacracy weiter. Unser Claim “Wir machen Digitales menschlich” passt hervorragend zum Thema Community-Arbeit. Die Suche nach dem Sinn in der Arbeit wird in der heutigen Zeit immer wichtiger. Ich denke, dass Unic mit dem offenen, diversen Menschenbild auf einem guten Weg ist, sich gemeinsam mit unseren Kunden für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. Community-Arbeit wirkt sinnstiftend und kann z B. im Bereich Open Source auch das bessere Mittel zum Ziel sein.

Mit den Themen Diversity & Inclusion beschäftigst du dich bereits länger, was sind für dich wichtige Eckpfeiler in dieser Bewegung?

In der Schule, an der Universität und im Arbeitsumfeld habe ich immer wieder festgestellt, dass weit weniger Frauen als Männer den Beruf eines Software-Engineers ausüben. Eine ausgewogene Zusammenstellung von Teams fördert aber aus meiner Sicht das Arbeitsklima und stellt sicher, dass wir Probleme aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Ich bin daher froh, seit einiger Zeit in Teams arbeiten zu können, in denen es normal ist, dass Frauen auch Entwicklerinnen sind. In der Drupal-Community engagieren wir uns aktiv für mehr Vielfalt im Rahmen der Diversity & Inclusion Initiative, welche ich versuche zu fördern. Beim Drupal Mountain Camp 2019 hatten wir zum ersten Mal sogenannte Diversity Tickets und an der DrupalCon Amsterdam konnten wir im Programmteam Diversität erfolgreich fördern. Ich stehe hier sicher noch am Anfang, aber ich konnte bereits in den letzten Jahren Einiges für mich dazulernen. Ich freue mich auch, das Forschungsprogramm “Leaders for Equality” der Universität St. Gallen rund um das Thema Diversität und Leadership zu begleiten.

Aus Employer-Branding-Sicht ist Diversity & Inclusion ein gutes Marketinginstrument. Aber ganz ehrlich, wie beurteilst Du die Situation aus der Innensicht bei Unic?

Ich nehme Unic als kulturell offen und vielfältig war. Es gibt einen guten Mix an Frauen und Männern und viele Teilzeitmitarbeiterinnen und -mitarbeiter. Ich würde mir wünschen, würden wir uns das Thema Diversity & Inclusion mit noch mehr Mut auf die Fahne schreiben. Erste Ansätze dazu wären, dass wir unsere Diversität messen und Massnahmen zur weiteren Verbesserung formulieren.

Zurück zu deiner persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten. Warum hast Dich als nächsten Entwicklungsschritt für Unic entschieden. Welche Entwicklungspfade verfolgst Du?

Nach meinen Erfahrungen im Management und im Bereich der agilen Softwareentwicklung habe ich realisiert, dass ich zwar die Aufgaben eines Vorgesetzten wahrnehmen möchte, aber nicht ausschliesslich. Bei Unic kann ich anhand verschiedener Rollen Leadership leben und gleichzeitig “Individual Contributor“ sein. Ich freue mich, bei Unic mein langjährig aufgebautes Know-how im Bereich Drupal mit tollen Kolleginnen und Kollegen zur Anwendung zu bringen und in verschiedensten Rollen weiterzuentwickeln. Aktuell interessiere ich mich besonders für Coaching-Methoden, um meinen Peers bei deren Weiterentwicklung zu helfen, für Consulting-Techniken, um unsere Kunden besser zu verstehen und beraten zu können, und für Selbst-Organisation, um eine Umgebung zu schaffen, in der Individuen, Teams und Organisationen besser zusammenarbeiten.

Du bist bereits über einige Jahre in Digitalagenturen tätig, was ist bei Unic für Dich im neuen Arbeitsumfeld wertvoll?

Unic bietet professionellen Anspruch, ein gutes Arbeitsklima, viel Raum für Selbstorganisation und interdisziplinäre Zusammenarbeit. Neben der tollen Teamkultur schätze ich besonders das rollenbasierte Arbeiten in Holacracy. Damit kann individuell Leadership gelebt werden und die Organisationsform entwickelt sich kontinuierlich weiter.

Ein Blick über die Schultern: So arbeitet Josef Dabernig
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